Almudena Grandes, geboren am 7. 5. 1960 in Madrid. Nach einem Geografie- und Geschichtsstudium an der Universität „Complutense“ in Madrid arbeitete sie als freie Mitarbeiterin für verschiedene Verlage und verfasste vor allem kleine Beiträge für Nachschlagewerke, Schul- und Sachbücher. 1989 gelang ihr mit ihrem ersten veröffentlichten Roman der Durchbruch. Almudena Grandes, eine der erfolgreichsten spanischen Gegenwartsautorinnen, wird zu den Schriftstellern der neuen spanischen Erzählprosa gezählt, die im Zuge der Madrider Movida (kulturelle Strömung der 1980er Jahre) entstand. Sie war in Spanien eine Person des öffentlichen Lebens, die sich als Mitglied der PSOE auch politisch engagierte. Seit 1999 schrieb sie Kolumnen für die beliebte Sonntagsbeilage „El País Semanal“; eine Auswahl erschien 2003. 2003 erstmalig Tätigkeit im universitären Bereich als Poetikdozentin an der Universität „Menéndez Pelayo“, Santander. Almudena Grandes war mit dem Lyriker Luis García Montero verheiratet. Sie lebte abwechselnd in ihrer Geburtsstadt Madrid und in Rota/Cádiz. Am 27. 11. 2021 erlag sie einem Krebsleiden.
* 7. Mai 1960
† 27. November 2021
von Katrin Blumenkamp und Dieter Ingenschay
Essay
Erotische Literatur war unter der franquistischen Zensur ein tabuisiertes Genre. 1966 formulierte zwar die nach ihrem Initiator benannte „Ley Fraga“ (Gesetz Fraga) eine Liberalisierung des Buchmarkts – theoretisch hatten Bücher vor ihrer Publikation jetzt nicht mehr die Zensurbehörde ...